Montag, 24. September 2012

Ⓡⓔⓐⓓ Marie Lu-Legend: Fallender Himmel

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Eine Welt der Unterdrückung. Rachegefühle, die durch falsche Anschuldigungen genährt werden. Und Hass, dem eine grenzenlose Liebe entgegentritt. Dies ist die Geschichte von Day und June. Getrennt sind sie erbitterte Gegner, aber zusammen sind sie eine Legende!

Der unbändige Wunsch nach Rache führt June auf Days Spur. Sie, ausgebildet zum Aufspüren und Töten von Regimegegnern, erschleicht sich sein Vertrauen. Doch Day, der meistgesuchte Verbrecher der Republik, erweist sich als loyal und selbstlos – angetrieben von einem unerschütterlichen Gerechtigkeitssinn. June beginnt, die Welt durch seine Augen zu sehen. Ist Day tatsächlich der Mörder ihres Bruders? Fast zu spät erkennt June, dass sie nur eine Spielfigur in einem perfiden, verräterischen Plan ist. (© Loewe Verlag)


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Nachdem Sarah euch im letzten Beitrag schon eine nachdenkliche Dystopie geliefert hat, dachte ich, ich leg gleich mal nach. Auch in diesem Buch zeichnet sich eine düstere Zukunftsvision vom heutigen Amerika, in dem Naturkatastrophen und ein nicht enden wollender Krieg, eine Republik geschaffen hat, die ihre Bürger mit Unterdrückung, Manipulation und einem grausamen Auswahlverfahren der besten Kinder, unter Kontrolle hält. Soweit ziemlich vergleichbar mit dem Hintergrund von "Die Tributen von Panem". 

Vollkommen anders und interessant fand ich dann die Vorgeschichte der beiden Protagonisten. Während Day die Zustände in diesem Land als Nährboden für Rebellion nimmt und sich somit auf der Führungsebene zum Staatsfeind entwickelt hat, ist June auf der "Sonnenseite" des Systems aufgewachsen, demnach ziemlich patriotisch und nie mit einem Grund die Motive der Republik zu hinterfragen. Doch als ihr befohlen wird Day aufzuspüren, beginnt sie im Verlauf des Auftrags mehr und mehr zu zweifeln. Sie entdeckt Lügen ihrer Vergangenheit und muss sich entscheiden wem sie vertrauen soll. Diese Entwicklung von kalt, arrogant und unterwürfig zu eigenständig, kritisch und mitfühlend, kommt im Buch sehr gut rüber, da es besonders schwierig ist so eine Veränderung glaubwürdig darzustellen. Das Buch fordert, dass sich der Leser in beide Blickwinkel hineinversetzt, was auch dadurch zum Ausdruck kommt, dass June und Day abwechseln als Erzähler fungieren.

Minuspunkt für mich allerdings ist die eingeflochtene Liebesgeschichte, die in meinen Augen sich zu sehr in den Vordergrund drängen wollte. Gerade in den unpassensten und dramatischsten Momenten, schienen die Hauptcharaktere an nichts anderes zu denken als an die Augen, Lippen etc. ihres Gegenübers. Viel zu pubertär und aufgedreht manchmal. Da finde ich, konnte "Die Tributen von Panem" eine viel dezentere und dadurch realistische Liebesgeschichte erzählen.

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"Wenn du rebellieren willst, dann tu es innerhalb des Systems. Das ist effektiver als ein Aufstand von außen. Und wenn du dich entscheidest zu rebellieren, dann nimm mich mit." (S. 294)

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Die Handlung ist unglaublich fesselend und packend, und mehr als einmal saß ich mit geöffneten Mund vor den gelesenen Geschehnissen. Zum vollen Bananensatz reicht es durch die übertriebene Liebesgeschichte dann aber doch nicht. Trotzdem wirklich gutes Buch für alle Dystopie-Verrückten.







Verlag: Loewe
Originaltitel: Legend
Übersetzung: Sandra Knuffinke und Jessika Komina
Gebundene Ausgabe, 363 Seiten
Empfohlenes Alter: 14-17 Jahre
ISBN 978-3-7855-7394-5 

Damit verabschiede ich mich ersteinmal in den Urlaub bevor die Uni wieder anfängt. Mit dabei natürlich ein wenig Strandlektüre: Fremd fischen & Shoppen und fischen von Emily Giffin. Bisher kenne ich nur den Film dazu, ich bin gespannt =)

-Anne

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