Sonntag, 31. März 2013

Ⓡⓔⓐⓓ "Selection" von Kiera Cass

  Originaltitel: The Selection 
  Übersetzer: Norbert Blommel und Sibylle Schmidt
  Erscheinungsdatum: Februar 2013
  Buch: 1 von 3
  Seiten: 368
  Verlag: Sauerländer
  ISBN: 978-3-411-81125-0
 




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“What do you think my chances might be of finding a soul mate in the group of you? I'll be lucky if I can just find someone who'll be able to stand me for the rest of our lives. What if I've already sent her home because I was relying on some sort of spark I didn't feel? What if she's waiting to leave me at the first sign of adversity? What if I don't find anyone at all? What do I do then, America?”
(Maxon, S. 258)

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Die Chance deines Lebens?
35 perfekte Mädchen – und eine von ihnen wird erwählt. Sie wird Prinz Maxon, den Thronfolger des Staates Illeá, heiraten. Für die hübsche America Singer ist das die Chance, aus einer niedrigen Kaste in die oberste Schicht der Gesellschaft aufzusteigen und damit ihre Familie aus der Armut zu befreien.


Doch zu welchem Preis? Will sie vor den Augen des ganzen Landes mit den anderen Mädchen um die Gunst eines Prinzen konkurrieren, den sie gar nicht begehrt? Und will sie auf Aspen verzichten, ihre heimliche große Liebe?

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Man sollte ein Buch eigentlich nicht nach seinem Cover beurteilen, aber bei Selection von Kiera Cass bekommt man so ziemlich das, was man sieht. Ein hübsches Mädchen in einem wunderschönen Kleid, eine nette Romanze und die Story entwickelt sich über den Klappentext auch nicht wirklich hinaus. Selection wurde oft als "Dystopie trifft auf Der Bachelor" beschrieben. Jedoch konzentriert sich das Buch eher auf die Liebesgeschichte und einige dystopische Elemente sind darin verwoben. Das ist meiner Meinung nach auch das größte Manko von Selection. Kiera Cass' dystopische Welt hat viel Potenzial, das Kastensystem erinnert an Aldous Huxleys Brave New World und vor allem die Kombination mit einer Monarchie fand ich sehr interessant. Auch die Unterteilung der Gegner (?) in zwei verschiedene Rebellengruppen verspricht auf jeden Fall Spannung. Jedoch kratzt die Autorin hier leider nur an der Oberfläche, sie hätte tiefer in die dystopischen Elemente eintauchen und diese ausschöpfen sollen. Aber vielleicht spart sie sich dies auch für die beiden Folgebände auf...

Kommen wir nun zum Fokus des Buches: die Liebesgeschichte. Eigentlich ist America in Aspen verliebt und hat sich nur bei der Selection angemeldet, um ihre Familie finanziell zu unterstützen. Die Beziehung von America und Aspen hat mich irgendwie kalt gelassen. Ich fand Aspens Charakter nicht wirklich interessant und konnte seinen Reiz nicht verstehen. Ihre langsam wachsende Beziehung zu Prinz Maxon hat mir dagegen umso besser gefallen. Die Beziehung hat sich langsam entwickelt und beide haben zunächst eine schöne Freundschaft aufgebaut, was ich für Maxon umso wichtiger fand, weil es so schien als ob er nie eine Person hatte, der er sich anvertrauen konnte. Und er ist auch ganz anders als America zunächst dachte. Maxon ist mein Lieblingscharakter, er wirkt einfach so ehrlich und unschuldig in diesem ganzen Spiel um Macht und Reichtum. Man glaubt ihm, dass er wirklich nur jemanden sucht, der ihn liebt. Er ist sehr nett, höflich und anständig. Bei America wusste ich nie, ob ich sie nun für unglaublich mutig oder unglaublich dämlich halten sollte. Sie hat sich so einiges erlaubt, für das sie eigentlich eine harte Strafe erwartet hätte. Vor allem ihre Beziehung zu Aspen gegen Ende des Buches... Wie Ihr vielleicht erkennen könnt, bin ich auf Maxons Seite bei diesem Liebesdreieck und hoffe, dass America ihm im nächsten Buch eine richtige Chance gibt.

Außer America und Maxon bleiben die anderen Charaktere leider ziemlich flach. Die Autorin hat sehr viele Personen eingeführt: Americas Familie, Aspens Familie, die königliche Familie, Diener, Wachen und dazu noch die 34 Teilnehmerinnen der Selection etc. Da fällt es manchmal etwas schwer den Überblick zu behalten und viele Charaktere sind Stereotype, zum Beispiel Celeste, die typische Zicke und Gegenspielerin der Protagonistin. Jedoch deutet sich an, dass hinter so manchem Charakter noch mehr steckt wie bei Marlee, das von allen geliebte Mädchen und Americas beste Freundin in der Selection. Da heißt es nur abwarten auf Band 2. 

Sonst ist Selection recht vorhersehbar. Viele spannende Szenen gibt es nicht. Die Story konzentriert sich auf die Selection, den daraus resultierenden Zickenkriegen und Maxons Wahl. Bis auf die Angriffe der Rebellen, wo die Protagonistin eher passiv ist, geschieht nicht allzu viel. Mir kam es manchmal so vor, als ob Selection wie Die Tribute von Panem nur ohne die Arena ist, sondern die Tribute kämpfen im Kapitol umgeben von köstlichen Essen und bezaubernden Kleidern um die Gunst des Präsidenten und des Publikums. Kiera Cass' Schreibtstil lässt sich einfach und flüssig lesen und ist manchmal ganz witzig, wenn auch nichts wirklich besonderes. Ich werde die Trilogie aber auf jeden Fall weiter verfolgen, um heraus zu finden ob Cass es schafft im nächsten Teil mehr aus der Story und den Charakteren heraus zu holen.

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Selection ist eine schöne Liebesgeschichte mit dystopischen Elementen. Leider ist der Plot recht vorhersehbar, sodass nicht viel Spannung aufkommt. Fans von Die Auswahl und der Fernsehserie Der Bachelor wird das Buch sicher gefallen, da hier der Fokus auf die Romanze gelegt wird. Insgesamt eine nette Geschichte für Zwischendurch, aber leider nicht allzu tiefgründig.
 

Weitere Bücher der Reihe:

Band 2:
erscheint am 23.04.2013

  © Sauerländer Verlag
Cover, Inhaltsangabe und Buch-Trailer siehe


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